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Donnerstag, 23. März 2006

Bücherei

Heute war es mal wieder soweit: Bücherei!
Alle Bücher mit dem seltsamen Aufkleber auf dem Rücken einsammeln, in den Korb damit und los gehts zum Bücherbus. Wir wohnen ja auf dem Lande und da gibt es keine feste Bücherei, nur feste Termine für den Bücherbus und die sind alle drei Wochen.
Der Bus, ein riesiges Teil mit tausenden Büchern in sich("Der Tausendbüchler") öffnet nach lautem Hupen seine Türen und mit vielen anderen Menschen dränge ich mich hinein, gebe meine gelesenen Bücher ab und stürze mich auf den Chef. Der hat wie immer meine bestellten Bücher dabei und ich freue mich schon darauf Abend für Abend die Bücher durchzulesen. Ich liebe diese Institution und die Menschen, die dort arbeiten und immer freundlich sind. Kein Buch, das ich dort nicht bekommen könnte, spätestens in drei Wochen ist das Gewünschte da, manchmal auch schneller, dann kann ich schon ein paar Tage später an einem anderen Ort meine Bestellungen in Empfang nehmen. Was wir da schon an Geld gespart haben, nicht auszurechnen.
Meine Kinder haben den Sinn des Bücherbusses zwar irgendwie schon verstanden, aber meist ist es so, dass sie ein tolles Buch dort finden, sich in eine Ecke oder auf die Erde setzen und anfangen zu lesen. Mir geht es zwar auch so, dass ich am Liebsten sofort loslesen möchte, aber ich zügele mich dann bis zu Hause und lege dann los.
In letzter Zeit habe ich mir immer ein paar DVDs mitgenommen, musste sie aber immer wieder ungesehen abgeben. Ich habe einfach keine Zeit sie zu sehen. Abends vor dem Schlafengehen noch ein paar Seiten zu lesen ist dagegen überhaupt kein Problem. Nun stehen die Ferien vor der Tür und damit auch reichlich Zeit zum Lesen und gleich danach kommt dann schon wieder der Bücherbus!!

Ein Bild habe ich nun leider nicht, aber in drei Wochen wärme ich das Thema noch mal auf...

Gebetsfahnen....

...gibt es ja eigentlich nur in Tibet. Tibet ist mit Gebetsfahnen sozusagen übersät – es gibt mehr Fahnen als Bäume, habe ich im Internet gelesen. Die gelben, roten, blauen, weißen und grünen Baumwolltücher, die mit Mantren(das sind Gebetsformeln, die sich immer wiederholen) beschriftet sind, flattern dort überall: auf Bergpässen, an Hängebrücken, vor Nomadenzelten. Je kräftiger der Wind weht, desto besser ist es fürs Gebet. Die Gläubigen sagen: »Möge ich und mögen alle fühlenden Wesen frei werden vom Leiden und von der Ursache des Leidens.« Und: »Mögen alle Glück und die Ursache zum Glück besitzen.«
Die gläubigen Buddhisten gehen davon aus, dass die Mantren, die auf den Gebetsfahnen aufgedruckt sind, durch den Wind aktiviert werden und so ihre positive Wirkung entfalten.
Traditionell werden die tibetischen Gebetsfahnen im Freien, z. B. über Hausdächer, Brücken, Pässe, Bäume, Tempelhöfe oder Täler gespannt. Nach der tibetischen Lehre senden sie ständig heilende Energien aus. Sie wirken als Opfergaben, als Gebete und Segenssprüche, die der Wind zum Heil aller in die Welt bringen soll. Die Gebete und Segenssprüche erbitten Kraft, Mitgefühl Liebe und Weisheit, sie tragen den Frieden in die Welt hinaus und erneuern ständig das Universum. Sie schützen gegen Gefahren und negative Einflüsse und werden in den 5 Farben angefertigt, die in der tibetisch-buddhistischen Tradition die Elemente repräsentieren: Gelb (Erde), Grün (Wasser), Rot (Feuer), Weiß (Metall) und Blau (Luft).
Mit einem Holzstempel werden diese "Stofflappen" dann bedruckt und auf eine Schnur aufgezogen, immer in der gleichen Reihenfolge. Symbole und Gebete auf diesen Drucken sind das Windpferd "Lungta", die Schutzgöttin "Tara", der Schutzpatron Tibets, der Bodhisattva Avalokiteshvara, oder der Religionsstifter Padmasambhava zusammen mit tibetischen Mantren (oft "Om mani padme hum"). Sie gelten als heilig, daher sollte den Gebetsfahnen der nötige Respekt entgegengebracht werden.
Die Gebetsfahnen auf einem „heiligen Platz" oder zu Hause aufgehängt, schicken die Mantren in die Welt, der Platz selbst wird durch die Gebetsfahnen, zu einem besonderen Ort.
Warum hängen bei mir Gebetsfahnen? Das hat mich unser Nachbar auch gefragt. Der meinte, bei uns sei ein Geburtstag zu feiern, als ich sie aufhängte. Ich erklärte ihm, dass das Gebetsfahnen seien, die für Glück und Segen sorgen sollten. Er fragte dann ob das was nützt. Meine Gegenfrage war, ob er glaube, dass das was nützt, wenn er in die Kirche geht und dort betet. Er meinte, das nütze auch nichts, daraufhin meinte ich, dann könne ich auch genauso gut die Fahnen aufhängen, und er stimmte zu...

Ja, Frieden in der Welt, gute Energien und sonstige gute Wünsche kann wohl jede gebrauchen. Ein gutes Datum dafür schien mir der 6. Januar, nachdem ich alles gründlich geräuchert hatte und Platz für Neues gemacht hatte, im Innen, wie im Außen.

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